Mittwoch, 23. September 2009

Lev Silber Fotografie

Auch stelle ich meine Bilder auf meine neu entstehende Website ins Internet: Lev Silber Fotografie.

Montag, 18. Mai 2009

Katholische und orthodoxe Ostern 2009 in Jerusalem

Zur Osterzeit habe ich die heilige Stadt Jerusalem besucht. Gemeinsam mit Pilgern aus aller Herren Länder bin ich zuerst am Karfreitag der westlichen Christenheit vom Löwentor die Via Dolorosa bis zur Grabeskirche gegangen. Wir kamen auf das Dach der Kirche und traten dann durch die Koptische Kirche hinaus auf den Platz vor dem Eingang. Die Türen der Grabeskirche waren geschlossen, aber niemand ging fort. Alles wartete, und ich wartete auch. Endlich richteten sich alle Blicke auf die Kirche, und ich sah, wie ein Mann auf einer Leiter auf das Kirchentor kletterte und den Riegel öffnete. Die Kirchentür tat sich auf, und heraus kamen Männer mit rotem Fez (es waren wohl die türkischen Wächter, Angehörige jener alten Familien, denen in osmanischer Zeit die Schlüsselgewalt zur Grabeskirche übertragen wurde). Ihnen folgten Mönche mit einem hohen Kreuz... Bald gelangten wir in die Kirche. Etwa zehn Meter vom Eingang lag darin eine steinerne Platte, vor der die Menschen niederknieten. Sie küßten sie und berührten sie mit ihren Kostbarkeiten - Ikonen, Ringen, Ohrringen... Das sei, so erfuhr ich, der Salbungsstein (Stein der Gnade), auf dem der Leib Christi vor der Grablegung gelegen hatte und mit einer wohlriechenden Mischung aus Myrrhe und Aloe gesalbt worden war. Über diesem Stein brannten acht ewige Lampen - entsprechend der Zahl der Kirchen, die in der Kirche vertreten sind. (см. комментарии на русском)

Dienstag, 5. Mai 2009


Lev R. Silber Ostern in Jerusalem

Löwentor

Die Via Dolorosa

Die Via Dolorosa (lat. Der schmerzhafte Weg, Leidensweg) ist eine Straße in Jerusalem. Sie führt durch die Altstadt vom Löwentor (oder Stephanstor) zur Grabeskirche.

Nach der Überlieferung ist die Via Dolorosa jene Straße, die zur Zeit des Todes von Jesus vom Amtssitz des römischen Statthalters Pontius Pilatus zur Hinrichtungsstätte am Hügel Golgatha führte. Allerdings sind diese Orte historisch nicht eindeutig bestimmbar. Diesen Weg musste Jesus vor seiner Kreuzigung gehen, wobei er auf einem Großteil der Strecke selbst sein Kreuz trug. Daher ist die Straße heute als Kreuzweg gestaltet. Von den 14 Stationen des Kreuzweges befinden sich aber nur acht auf der Via Dolorosa selbst. Die neunte befindet sich auf dem Dach der Grabeskirche, die letzten fünf im Inneren der Kirche. Da sich sowohl der Straßenverlauf als auch das Niveau der Stadt über die letzten 2000 Jahre stark verändert haben, stellt dieser Weg eher eine Verbindung von Gedenkstätten als eine Wanderung in Jesu Fußstapfen dar.

An der Via Dolorosa

Kreuzweg 1

Kreuzweg 2

3. Kreuzwegstation

Kreuzweg 3

Auf dem Dach der Grabeskirche

Äthiopische Mönche auf dem Dach der Grabeskirche

Die Grabeskirche

In der Altstadt von Jerusalem befindet sich die Auferstehungs- bzw. Grabeskirche. Sie liegt an der Stelle, wo der Überlieferung nach Jesus gekreuzigt und begraben wurde, und stellt daher eines der größten Heiligtümer des Christentums dar. Die Geschichte der Grabeskirche geht auf das Jahr 326 zurück, als eine erste monumentale Kirche auf Initiative Kaiser Konstantins an der Stelle eines römischen Tempels aus den 2 Jh. erbaut wurde. Diese 335 geweihte Kirche wurde 614 von den Persern zerstört. Das anschließend wiederaufgebaute Gebäude wurde 1009 durch den Fatamidenkalifen al-Hakim zerstört. 1048 wurde unter Konstantin XI. Monomachos die wiederaufgebaute Anastasis-Rotunde eingeweiht. Die heute sichtbare frühgotische Kirche geht auf die Kreuzfahrer zurück, welche ab 1099 mit dem Bau der jetzigen Kirche begannen und sie 1149 einweihten.

Die meisten Trakte der heutigen Grabeskirche sind das Ergebnis dieses Wiederaufbaus unter den Kreuzfahrern im 12. Jahrhundert sowie späterer Renovierungsarbeiten, vor allem nach einem verheerenden Brand im Jahre 1808. Die jüngsten Restaurierungs- und Konservierungsarbeiten begannen 1959 und sind bis dato nicht abgeschlossen.

Die Grabeskirche ist heute aufgrund eines von den osmanischen Behörden im 19. Jahrhundert ausgehandelten Kompromisses gemeinsamer Besitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats, des armenisch-apostolischen Patriarchats und der katholischen Franziskaner. Der koptischen, der syrisch-orthodoxen und der äthiopisch-orthodoxen Kirche gehören nur wenige Teile.

Grabeskirche

Salbungsstein

Unter dem Felsen im Bereich des Einganges zum Heiligen Grab befindet sich der Salbungsstein, auf dem der Leichnam Jesu nach der Kreuzabnahme in die Leichentücher gewickelt worden sein soll. Dies ist der Ort der 13. Kreuzwegstation. Über dem Stein befindet sich acht Lampen, die verschiedenen Kirchen gehören: vier griechische, zwei armenische, eine lateinische und eine koptische. Der Salbungsstein gilt als Stätte der Weihe und heilenden Kraft. Zum ersten Mal wird er in der Zeit der Kreuzzüge erwähnt. Seine heutige Gestalt erhielt er im Jahr 1810 nach dem Brand der Grabeskirche.

13. Kreuzwegstation. Salbungsstein in der Grabeskirche 1

13. Kreuzwegstation. Salbungsstein in der Grabeskirche 2

Junge Leute neben der Ädikula

Eine Woche später, am Karsamstag nach Julianischem Kalender, also am 18. April, kam ich wieder nach Jerusalem, in der Hoffnung, die Grabeskirche bei der Herabkunft des Gnadenfeuers besuchen zu können. Ich besaß keinerlei besondere Papiere außer meinem Pass, wollte es aber doch versuchen. Viertel vor sieben betrat ich die Altstadt durch das Jaffator. Der Weg zur Grabeskirche führt durch das muslimische Viertel, und die Polizei ließ nur Gruppen von Geistlichen und akkreditierte Journalisten passieren. Ich musste warten. Erst nach dreieinhalb Stunden wurden alle durch die Sperre gelassen. Ich kam zur Kirche und sah, dass dort Passierscheine kontrolliert wurden. Aber gerade in dem Augenblick, als ich den Eingang erreichte, wurde der Sicherheitsmann von einem Polizisten beiseite gerufen, und ich fand mich in der Kirche wieder! Man führte mich mit den anderen Pilgern in die unterirdische Kirche, die dem heiligen Gregor dem Erleuchter, dem Apostel der Armenier, geweiht ist; dieser Teil der Grabeskirche gehört der Armenischen Apostolischen Kirche. Es war Viertel vor zwölf. Noch zwei Stunden sehnsüchtiger Erwartung. Ich begann, die auf das Wunder wartenden Pilger zu fotografieren. Genau um 2 Uhr läuteten die Glocken, alles drängte auf die Treppe. Und das Gnadenfeuer kam herab...

In Erwartung des Gnadenfeuers 1

In Erwartung des Gnadenfeuers 2

Das Wunder des Heiligen Feuers von Jerusalem

Am Heiligen Samstag – so wird der Samstag vor dem Ostersonntag in der orthodoxen Kirche genannt – sammeln sich die Gläubigen in großen Gruppen in der Grabeskirche, da an diesem Tag Feuer vom Himmel herabkommt und die Lampen in der Kirche entzündet.
Das Wunder des heiligen Feuers ist für die orthodoxen Christen das größte aller christlichen Wunder. Es findet jedes Jahr zur selben Zeit, auf dieselbe Art und am selben Ort statt. Von keinem anderen Wunder ist bekannt, dass es mit einer solchen Regelmäßigkeit und über so lange Zeit hinweg geschieht. Man kann über dieses Wunder bereits in Quellen aus dem 8. Jahrhundert lesen.

Um 11 Uhr wird das Heilige Grab, das sich im Inneren der Kirche befindet, versiegelt. Zur Zeit der osmanischen Besatzung vollzogen türkische Beamte diesen Akt, heute sind es Vertreter israelischer Behörden. Die Evangelien berichten von Römern, die das Grab Jesu versiegelten, so dass seine Jünger den Leichnam nicht stehlen konnten, um später zu behaupten, er wäre auferstanden. Heute wie damals wird ein Betrugsversuch durch die Versiegelung ausgeschlossen.

Die Armenier, Kopten und Syrer ziehen in einer Prozession um 12.30 Uhr zum griechisch-orthodoxen Patriarchen, dem sie im Katholikon der Grabeskirche ihre Aufwartung machen.

Von etwa 11 bis 13 Uhr singen die arabischsprachigen Christen laut traditionelle Lieder. Diese Lieder gehen auf die osmanische Zeit zurück, in der die Christen ihre Lieder ausschließlich innerhalb ihrer Kirchen singen durften. "Wir sind Christen, das sind wir seit Jahrhunderten und wir werden es immer und ewig sein. Amen!" singen sie aus voller Kehle, von Trommeln begleitet. Die Trommler werden dabei von anderen auf den Schultern getragen, die wild um die Grabeskirche herumtanzen. Um 13 Uhr klingen die Lieder aus, und danach herrscht Stille - eine gespannte, geladene Stille, elektrisiert von der Erwartung der großen Manifestation von Gottes Kraft, die alle erfahren werden.

Die ganze Kirche singt das Kyrie Eleison (Herr, erbarme Dich), und es erscheint der griechisch-orthodoxe Patriarch von Jerusalem. An der Spitze einer großen Prozession umkreist er das Grab dreimal, wonach er seiner liturgischen Kleider entledigt wird, bis auf ein weißes Gewand, das er als ein Zeichen der Demut trägt. Alle Lichter werden gelöscht. Mit zwei großen, noch nicht entzündeten Kerzen betritt der Patriarch die Grabeskapelle – zuerst den kleinen Raum vor dem Grab und dann das Grab selbst. Das Heilige Feuer, das er dort empfängt, reicht er an die Patriarchen der anderen orthodoxen Kirchen und an die Gläubigen weiter. Sie tragen das Licht in Bündeln aus 33 dünnen Kerzen, die für die 33 Lebensjahre Jesu stehen.

Das Wunder kündet vom Ende der Passionszeit. Liturgische Feiern und Prozessionen aller orthodoxen Kirchen leiten über zur Auferstehungsliturgie in der Nacht zum Ostersonntag.

Das Gnadenfeuer 1

Das Gnadenfeuer 2

Das Gnadenfeuer 3

Das Gnadenfeuer 4

Das Gnadenfeuer 5

Das Gnadenfeuer 6

Ausstellungen

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Altgläubige und Fotos aus Russland 1983-2000,
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Das Gnadenfeuer in der Grabeskirche in Jerusalem 2009,
Jüdischer Friedhof in Hamburg-Altona,
Das Theaterspektakel zum 20. Jahrestag des Mauerfalls ,
Karneval kulinarisch, Köln 2008 ,

Fotos aus Osnabrück, Hamburg, Berlin, Köln und Jerusalem 2000-2009,
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