Montag, 18. Mai 2009

Katholische und orthodoxe Ostern 2009 in Jerusalem

Zur Osterzeit habe ich die heilige Stadt Jerusalem besucht. Gemeinsam mit Pilgern aus aller Herren Länder bin ich zuerst am Karfreitag der westlichen Christenheit vom Löwentor die Via Dolorosa bis zur Grabeskirche gegangen. Wir kamen auf das Dach der Kirche und traten dann durch die Koptische Kirche hinaus auf den Platz vor dem Eingang. Die Türen der Grabeskirche waren geschlossen, aber niemand ging fort. Alles wartete, und ich wartete auch. Endlich richteten sich alle Blicke auf die Kirche, und ich sah, wie ein Mann auf einer Leiter auf das Kirchentor kletterte und den Riegel öffnete. Die Kirchentür tat sich auf, und heraus kamen Männer mit rotem Fez (es waren wohl die türkischen Wächter, Angehörige jener alten Familien, denen in osmanischer Zeit die Schlüsselgewalt zur Grabeskirche übertragen wurde). Ihnen folgten Mönche mit einem hohen Kreuz... Bald gelangten wir in die Kirche. Etwa zehn Meter vom Eingang lag darin eine steinerne Platte, vor der die Menschen niederknieten. Sie küßten sie und berührten sie mit ihren Kostbarkeiten - Ikonen, Ringen, Ohrringen... Das sei, so erfuhr ich, der Salbungsstein (Stein der Gnade), auf dem der Leib Christi vor der Grablegung gelegen hatte und mit einer wohlriechenden Mischung aus Myrrhe und Aloe gesalbt worden war. Über diesem Stein brannten acht ewige Lampen - entsprechend der Zahl der Kirchen, die in der Kirche vertreten sind. (см. комментарии на русском)